Kompetenzen für die Pflege von Menschen mit Behinderung

Kurzfassung eines Referats von Dr. Evelyn Huber, Pflegewissenschaftlerin an der ZHAW

Evelyn Huber thematisierte in ihrem Referat am Age Plus-Symposium 2024 die Kompetenzen, die Pflegende benötigen, um Menschen mit Behinderungen angemessen zu betreuen.

Autor

Hans Rudolf Schelling

11.10.2024

Kompetenzen für die Pflege von Menschen mit Behinderung

Evelyn Huber, Pflegewissenschaftlerin an der ZHAW, thematisierte in ihrem Referat am Age Plus-Symposium 2024 die Kompetenzen, die Pflegende benötigen, um Menschen mit Behinderungen angemessen zu betreuen. Der Begriff „Pflegende“ ist in der Schweiz zwar gebräuchlich, jedoch problematisch, da unklar bleibt, welche spezifischen Kompetenzen damit verbunden sind. Pflege umfasst nicht nur körperliche Hilfe, sondern auch emotionale Unterstützung und Kommunikation.

Diplomierte Pflegefachpersonen müssen über fundiertes Wissen zu Erkrankungen und deren Behandlung verfügen, um Symptome und Risiken richtig einschätzen zu können. Kommunikationsfähigkeiten sind entscheidend, um mit Patienten, deren Familien und anderen Fachleuten effektiv zusammenzuarbeiten. Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen, sind ebenfalls wichtig, um in komplexen Situationen angemessen zu handeln.

Das Ausbildungssystem in der Schweiz ist vielschichtig, mit verschiedenen Ausbildungsniveaus, die unterschiedliche Kompetenzen vermitteln. Höher qualifizierte Pflegefachpersonen sind in der Lage, Komplikationen zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen; auf geringerer Stufe ausgebildete Pflegende müssen aber ebenfalls für grundlegende Notfallmaßnahmen geschult sein.

Die Zusammenarbeit im Pflegeteam ist entscheidend für die Qualität der Pflege, wird jedoch durch temporäres Personal und unterschiedliche Ausbildungsniveaus erschwert. Studien zeigen, dass die Anzahl der Pflegenden im Verhältnis zu den Patient:innen sowie der Anteil an hochqualifizierten Pflegefachpersonen entscheidend für die Pflegequalität sind.

Für die Pflege von älteren Menschen mit Behinderungen sind spezifische Anforderungen an die Pflegefachpersonen wichtig, darunter gute Kommunikation zwischen Gesundheits- und Sozialwesen, Generalisten- und Spezialistenwissen sowie die Fähigkeit, sich neues Wissen anzueignen. Eine individuelle Unterstützung in Gesundheitsförderung und Prävention ist notwendig, um den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden. Zudem ist eine empathische Begleitung in Übergangsphasen wichtig, um Leiden zu lindern und die Autonomie der Patient:innen zu wahren.

Insgesamt zeigt sich, dass Pflegefachpersonen ihre Kompetenzen gezielt einsetzen müssen, um die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern und deren Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen.

Den ausführlicheren Text finden Sie unter "Wissenswertes".